Mischsystem

Im Mischsystem werden das Schmutzwasser und das Regenwasser in einem gemeinsamen Kanal zur Kläranlage geleitet. Für die Entlastung der Kläranlage bei Regenereignissen werden Mischwasserüberlaufbauwerke im Mischsystem angeordnet.

Querschnitt Straße und Einfamilienhaus mit Leitungen

Das Schmutzwasser und das Regenwasser vom Dach und der Straße werden in einem gemeinsamen Kanal gesammelt. Von dort aus wird es zur Kläranlage geleitet.

Der Abfluss bei Regenwetter (mit Regenwasser) ist ca. 100-mal größer als bei Trockenwetter (ohne Regenwasser). Für die Kanalgröße ist daher das Regenwasser maßgeblich. Jedoch kann es bei großen Schwankungen im Abfluss zu Problemen in der Kläranlage kommen.

Deshalb werden Mischwasserüberlaufbauwerke angeordnet. Diese Bauwerke leiten einen Teil des Abflusses bei Regenwetter in den Fluss. Der Abfluss ist jedoch durch das Regenwasser stark verdünnt und es gelangen nur wenige Schmutzstoffe in den Fluss. Daher hat der Überlauf nur geringe Auswirkungen auf den Fluss. Außerdem wird so weniger Abwasser zur Kläranlage geleitet, weshalb das Abwasser in der Kläranlage besser gereinigt werden kann. Bei Trockenwetter ist der Wasserstand im Kanal sehr niedrig.

  • Geringere Investitions- und Erhaltungskosten als Trennsystem (nur ein Kanal)
  • Geringerer Platzbedarf (besonders geeignet für enge Straßen)
  • Ablagerungen bei Trockenwetter durch geringe Fließgeschwindigkeit (Kanalquerschnitt für Trockenwetterabfluss zu groß)
  • Bei zu viel Niederschlag wird unbehandeltes Abwasser in den Fluss geleitet
  • Schlechtere Reinigungswirkung der Kläranlage durch stark unterschiedliche Zuflüsse (Trocken- bzw. Regenwetter)