Versickerung
Bei der Versickerung wird das Regenwasser vom Boden aufgenommen. Das Regenwasser fließt durch verschiedene Bodenschichten bis zum Grundwasser. Dieser Vorgang wird auch als Grundwasserneubildung bezeichnet.
Wasser kann Versickern, wenn der Boden ungesättigt, das heißt, nicht durchnässt ist. Außerdem kann Wasser auf geneigten Böden schlechter versickern als auf geraden Böden. Durch die Neigung fließt nämlich mehr Wasser am Boden als Abfluss ab.
Die Versickerung des Wassers ist von der Bodendurchlässigkeit, also von der Porengröße der einzelnen Bodenbestandteile abhängig. Je Grobkörniger der Boden desto durchlässiger, aber desto geringer ist die Reinigungsleistung des Bodens.
So kann ein durchlässiger Boden, der z. B. begrünt ist, 40 % des Niederschlagswassers aufnehmen und für eine hohe Grundwasserneubildung sorgen. Hingegen versickert auf bebauten Fläche (Straße, Häuser) jedoch nur 10 % des Niederschlagswassers. Bei einer versiegelten Fläche fließt der größte Anteil des Wassers an der Oberfläche ab und wird in den Regen- oder Mischwasserkanal geleitet. Deswegen wird bei versiegelten Oberflächen kaum Grundwasser neugebildet.
Forschungsfrage
Wie sauber wird Schmutzwasser durch den Boden?
- Behälter mit Öffnung oben und unten (z.B. Joghurtbecher mit Loch im Boden)
- Grobe Steine
- Feinere Steine
- Sand
- Erde
- Gras
- Wasser
- Auffangbehälter
Vorbereitung
Der Joghurtbecher wird nach und nach mit den oben genannten Bodenbestandteilen schichtenweise gefüllt (mit den groben Steinen beginnen und mit einer Grasschicht enden). Die entstandenen Schichten sollen die einzelnen Bodenschichten darstellen.
Danach wird ein Auffangbehälter unter den gefüllten Joghurtbecher gestellt. Der Auffangbehälter entspricht der Grundwasserzone im Versuch.
Anschließend wird Wasser mit ein bisschen Erde vermischt. Das Wassergemisch steht für schmutziges Regenwasser
Versuchsdurchführung
Das schmutzige Wasser wird langsam in den Joghurtbecher mit den einzelnen Erdschichten geleert.
Versuchsbeobachtungen
Das schmutzige Wasser fließt langsam durch die einzelnen Bodenschichten und wird gesäubert in dem Auffangbehälter aufgefangen. Dabei wird die Reinigungswirkung des Bodens und die Grundwasserneubildung deutlich.
- Natürliche Reinigungsfunktion des Bodens (Filterkapazität) wird genutzt
- Wasserqualität in Flüssen und Bächen steigt und die Kläranlagen werden entlastet
- Grundwasserneubildung wird gefördert
- Engpässe im Kanalnetz bei Regenereignissen werden vermieden
- Hochwasserabflüsse werden vermindert
- Großer Platzbedarf (vor allem in Städten problematisch)
- Stark verschmutztes Regenwasser verunreinigt Böden, Flüsse und Bäche
Funktionsweise
unbefestigte, teilbefestigte Oberflächen
Vorteile
- sehr gute Reinigungswirkung
- geringer Aufwand
- Geringe Speicherfähigkeit
- großer Flächenbedarf
Funktionsweise
Muldenversickerung, Beckenversickerung
Vorteile
- sehr gute Reinigungswirkung
- geringer Aufwand
- Höherer Wartungsaufwand durch Auffüllen mit Müll und Gartenabfällen
Funktionsweise
Schachtversickerung, Rigolenversickerung, Rohrversickerung
Vorteile
- Gutes Speichervermögen
- geringer Flächenbedarf
- geringe Nutzungseinschränkung des Grundstücks
- Keine Wartungsmöglichkeit
- sehr geringe Reinigungswirkung